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Aus­schrei­bung: Emer­ging Voices Thea­ter Lab

(Engl. below)

Das Oran­ge­rie Thea­ter in Köln lädt ein zur Bewer­bung für das Emer­ging Voices Thea­ter Lab, ein neu­es 10-wöchi­ges Pro­gramm zur För­de­rung viel­fäl­ti­ger Stim­men im Thea­ter! Sei Teil einer Thea­ter­trans­for­ma­ti­on, die zeit­ge­nös­si­sche The­men aus neu­en Per­spek­ti­ven erforscht. Offen für Nachwuchs-Dramatiker:innen aus der MENA-Diaspora.

CTA:
Bewer­bungs­schluss: 08 Dezem­ber 2024
Ein­rei­chun­gen an: sarah.​youssef@​orangerie-​theater.​de

 
Über das Emer­ging Voices Thea­ter Lab:
Die­ses immersi­ve Pro­gramm bietet:
  • Work­shops & Men­to­ring mit erfah­re­nen Theaterprofis
  • Prä­sen­ta­ti­on neu­er Wer­ke: Insze­nier­te Lesun­gen der Teilnehmerwerke
  • Fokus auf MENA-Stim­men: För­de­rung von Dia­spo­ra-Geschich­ten, die Kli­schees auf­bre­chen und kul­tu­rel­len Dia­log inspirieren
 Vor­tei­le der Teil­nah­me:
Reprä­sen­ta­ti­on & Sicht­bar­keit: MENA-Stim­men auf der Büh­ne stärken
  • Kul­tu­rel­ler Dia­log: Brü­cken zwi­schen Gemein­schaf­ten durch geteil­te Geschich­ten bauen
  • Krea­ti­ve Ent­wick­lung: Prak­ti­sche Work­shops & Mentoring
  • Kar­rie­re­chan­cen: Insze­nier­te Lesun­gen und die Chan­ce auf eine vol­le Pro­duk­ti­on beim MENA Arts Fes­ti­val 2026

Bewer­bung & Wich­ti­ge Termine
  • Wer: Dramatiker*innen aus der MENA-Diaspora
  • Was: Sen­de dein Stück (50–75 Min.), einen kur­zen Lebens­lauf und Kontaktinformationen
  • Dead­line: 15. Novem­ber 2024
  • Wo: Ein­rei­chung per E‑Mail an sarah.​youssef@​orangerie-​theater.​de

Zeit­leis­te:
Work­shops: Dez. 2024 – März 2025
Insze­nier­te Lesun­gen: Früh­ling 2025

Call for Appli­ca­ti­ons: Emer­ging Voices Thea­ter Lab:

The Oran­ge­rie Thea­ter in Colo­gne invi­tes sub­mis­si­ons for the Emer­ging Voices Thea­ter Lab, a new 10-week pro­gram to ampli­fy diver­se voices in play­wri­ting! Join us in trans­forming thea­ter by explo­ring con­tem­po­ra­ry issues through new per­spec­ti­ves. Open to emer­ging play­w­rights from MENA dia­spo­ra communities.

CTA:
App­ly by Novem­ber 15, 2024
Send sub­mis­si­ons to: sarah.​youssef@​orangerie-​theater.​de

About the Emer­ging Voices Thea­ter Lab
This immersi­ve pro­gram offers:
  • Work­shops & Men­tor­ship with expe­ri­en­ced thea­ter professionals
  • Show­ca­sing New Works: Staged rea­dings of par­ti­ci­pant works
  • Focus on MENA Voices: Encou­ra­ging sto­ries from the dia­spo­ra to break ste­reo­ty­pes and inspi­re cul­tu­ral dialogue
Key Bene­fits of Joining
  • Repre­sen­ta­ti­on & Visi­bi­li­ty: Empowe­ring MENA voices on stage
  • Cul­tu­ral Dia­lo­gue: Bridging com­mu­ni­ties through shared stories
  • Crea­ti­ve Deve­lo­p­ment: Hands-on work­shops & mentorship
  • Care­er Oppor­tu­ni­ties: Staged rea­dings and a chan­ce for a full pro­duc­tion pre­mie­re at the 2026 MENA Arts Festival
How to App­ly & Important Dates
  • Who: Play­w­rights from the MENA diaspora
  • What: Send your play (50–75 mins), a short bio, and cont­act info
  • Dead­line: Novem­ber 15, 2024
  • Whe­re: Sub­mit via email to sarah.​youssef@​orangerie-​theater.​de
  • Time­line:
    Work­shops: Dec 2024 – Mar 2025
    Staged Rea­dings: Spring 2025
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Open Call

Bewer­bungs­frist: 31. Okto­ber 2024

Gera­de jun­ge Men­schen neh­men das Thea­ter oft als einen Raum wahr, in dem bestimm­te künst­le­ri­sche Aus­drucks­for­men, The­men und Grup­pen aus­ge­schlos­sen wer­den. Das soll sich im Rah­men unse­rer Neu­aus­rich­tung als bar­rie­re­frei­es Pro­duk­ti­ons­haus im Oran­ge­rie Thea­ter ändern – dafür brau­chen wir dich/euch!

Wor­um geht es?
Für unser Pilot­pro­jekt „pre­sent“ (Arbeits­ti­tel) suchen wir jun­ge Kurator:innen und Kol­lek­ti­ve aus Köln und NRW, die Bock haben, im Dezem­ber 2024 (16.–21.12.) eine spar­ten­über­grei­fen­de Ver­an­stal­tung oder Rei­he mitzugestalten.

Hier­bei inter­es­siert uns, wer im Thea­ter was, wie und für wen auf­führt – und wel­che The­men oder Per­so­nen dabei oft zu kurz kom­men. Wel­che The­men soll­ten eure Mei­nung nach auf und neben der Büh­ne ver­han­delt wer­den? War­um fühlt ihr euch vom klas­si­schen Thea­ter, bei dem man still sitzt und zuschaut, viel­leicht nicht ange­spro­chen? Und wie sieht eure Alter­na­ti­ven dazu aus? Dein oder euer Kon­zept soll­te genau die­se Fra­gen in Form eines Ver­an­stal­tungs­kon­zepts beantworten. 

WICH­TIG: Dein/euer Kon­zept muss nicht zwin­gend etwas mit Thea­ter- bzw. Per­for­mance Kunst zu tun haben, nur weil wir ein Thea­ter sind. Wir freu­en uns genau­so über Bewer­bun­gen aus ande­ren Kunst­spar­ten mit inter­dis­zi­pli­nä­ren Fokus (z.B. bil­den­de Kunst, Musik, Visu­al Art, Literatur…). 

Unser Ziel? Die Lücke zwi­schen jun­gen Krea­ti­ven und eta­blier­ten Insti­tu­tio­nen zu schlie­ßen, den künst­le­ri­schen Nach­wuchs zu för­dern und Thea­ter­kri­tik prak­tisch in die Tat umzusetzen.

Wer kann sich bewer­ben?
• Du bist/ihr seid im Alter von 18–29 Jah­ren
• Du wohnst/ihr wohnt in NRW
• Du gehst einer künst­le­ri­schen Tätig­keit nach bzw. ihr iden­ti­fi­ziert euch als Kunst­kol­lek­tiv
• Du hast/ihr habt schon ers­te Ver­an­stal­tun­gen kura­tiert, geplant oder pro­du­ziert
• Du kannst/ihr könnt Rech­nun­gen stellen

Was bie­ten wir?
• Kos­ten­lo­se Pro­be- & Auf­füh­rungs­räu­me
• Infra­struk­tur einer frei­en Kul­tur­in­sti­tu­ti­on (Per­so­nal, Equip­ment, Pres­se, Gra­fik Design, Ticke­ting, etc.)
• Über­nah­me aller Kos­ten & Hono­ra­re
• Nach Bedarf: Work­shops, Mediator:innen & Gebärdendolmetscher:innen

Wie kann man sich bewer­ben?
Inter­es­siert? Dann schick(t) uns dein/euer künst­le­ri­sches Kon­zept (max. 5 Sei­ten) bis zum 31.10.24 an inga.​hoerter@​orangerie-​theater.​de unter dem Betreff “Open Call 24 – Bewerbung”. 

Das Kon­zept soll­te neben der Pro­jekt­idee auch dein/eure Bios, even­tu­el­le Pro­be­ar­bei­ten und den ange­häng­ten gro­ben Kos­ten­plan beinhalten. 

Mehr Infos:
OT_Open Call_24
OpenCall–KFP–Excel

Geför­dert von:
       

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Auf dem weg zur Barrierefreiheit

Das Oran­ge­rie-Thea­ter befin­det sich der­zeit in einer Um- und Aus­bau­pha­se, deren Ziel es ist, unser Gelän­de bis zum Beginn der Spiel­zeit 2025 voll­stän­dig bar­rie­re­frei zu gestal­ten. In der Zwi­schen­zeit wer­den schritt­wei­se Ver­bes­se­run­gen der Bar­rie­re­frei­heit umgesetzt.

Ab dem 10.09.2024 wer­den wir eine „Toi­let­te für Alle“ anbie­ten, die für alle Men­schen zugäng­lich und nutz­bar sein wird. Außer­dem wird unser neu­es Foy­er bar­rie­re­frei gestal­tet sein, und der Zugang zum Thea­ter­saal wird über eine Rampe ermöglicht.

Wei­te­re Infos zum The­ma Bar­rie­re­frei­heit im Oran­ge­rie Theater.

karneval

Rosen­mon­tag 2024 – Kamel­le packen

Der Rosen­mon­tags­zug steht die­ses Jahr unter dem inspi­rie­ren­den Mot­to »Wat e Thea­ter, wat e Jeckes­pill«, was einer­seits das Welt­ge­sche­hen der letz­ten Jah­re sym­bo­li­siert, das von Krie­gen, Natur­ka­ta­stro­phen und einer Pan­de­mie geprägt war. Ander­seits soll die­ses Mot­to auch eine Hom­mage an die vie­len Köl­ner Büh­nen sein, denn genau­so wie der Kar­ne­val, sind auch die Büh­nen ein wich­ti­ger Bestand­teil der Kul­tur und der Tra­di­ti­on in der Stadt Köln.

Das Fest­ko­mi­tee des Köl­ner Kar­ne­vals ermög­licht dem Ver­ein für dar­stel­len­de Küns­te die Teil­nah­me am Rosenmontagszug. 

Uns wir sind natür­lich auch dabei.

Am Mitt­woch, dem 7. Febru­ar ab 11.11 haben wir im Oran­ge­rie Thea­ter zusam­men mit den ande­ren Köl­ner Thea­tern und Thea­ter­grup­pen der frei­en Sze­ne Kamel­le-Büg­gel gepackt.

Rosen­mon­tag kann kommen.

Hal­tet Aus­schau nach unse­rer Schokolade!

Oran­ge­rie-Pass 2024

Weih­nach­ten kommt jedes Jahr frü­her, als man denkt!
Bist du schon auf der Suche der Suche nach dem per­fek­ten Geschenk? Dann haben wir genau das Richtige:

 Mit dem Oran­ge­rie-Pass 2024 kannst du dei­nen Liebs­ten ein Stück Kul­tur zu Weih­nach­ten schenken.

Oran­ge­rie-Pass 2024 3XEintritt = 50€
Oran­ge­rie-Pass 2024 6XEintritt = 100 €

Der Pass muss beim Kauf einer Ein­tritts­kar­te an der Abend­kas­se, oder tele­fo­nisch
bei der Reser­vie­rung einer Kar­te ange­ge­ben wer­den und spä­ter beim Abho­len vor­ge­zeigt wer­den.
Der Vor­stel­lungs­pass kann auch für meh­re­re Per­so­nen für eine Vor­stel­lung ein­ge­löst werden.

Ab dem 01.10.2023 ver­kau­fen wir den Pass sowohl an unse­rer Bar wäh­rend der Vor­stel­lungs­aben­den, als auch hier online.
Bit­te schi­cken Sie dazu eine E‑Mail an: info@​orangerie-​theater.​de.

Dan­ke an den NABU

Wir bedan­ken uns beim NABU für unse­re Aus­zeich­nung im Rah­men des Pro­kek­tes “Mehr Grün statt Grau”. Dank die­ser tol­len Initia­ti­ve hat das Oran­ge­rie Thea­ter ein wun­der­schö­nes neu­es Beet, dass nicht nur ein Hin­gu­cker ist, son­dern auch ein Ort für Bie­nen und ande­re Insek­ten. Außer­dem haben wir gleich zwei Binen­ho­tels auf­ge­baut, in die, hof­fent­lich, nächs­tes Jahr vie­le Gäs­te einchecken!
 
 
Der NABU leis­tet in Köln wich­ti­ge Arbeit, pflegt Natur­schutz­ge­bie­te, setzt Stau­den für Insek­ten, instal­liert Nist­käs­ten für Vögel und Fle­der­mäu­se und mäht Flä­chen so, dass Insek­ten und Boden­brü­ter kei­nen Scha­den neh­men. Und das sind nur eini­ge aller Tätigkeiten.
 
Des­halb wol­len wir den NABU bei sei­ner Arbeit unter­stüt­zen und sam­meln Spen­den für einen neu­en Balkenmäher.
 

Der NABU Stadt­ver­band Köln betreut zahl­rei­che grö­ße­re Flä­chen in Köln, neben Natur­schutz­ge­bie­ten auch städ­ti­sche Flä­chen wie zum Bei­spiel die Aache­ner Wie­se, die vie­le Köl­ne­rin­nen und Köl­ner ken­nen. Gemäht wer­den die NABU Flä­chen mit einem Bal­ken­mä­her, da dies eine tier­scho­nen­de Mäh­me­tho­de ist. Klein­säu­ger und Insek­ten wer­den nicht „geschred­dert“ oder ein­ge­saugt und haben noch genug Abstand zum Boden, um flie­hen zu können.

Nach­dem der Bal­ken­mä­her nun schon eini­ge Jah­re im Ein­satz ist, wird es lang­sam Zeit, das Mes­ser erneu­ern zu las­sen, damit wie­der ein sau­be­res Schnitt­bild erzielt wer­den kann. Die Kos­ten für ein neu­es Mes­ser und den Ein­bau belau­fen sich auf 300 – 400 Euro.

Gespen­det wer­den kann in unse­re Spen­den­do­se an der Abend­kas­se oder direkt an den NABU:

Spen­den­kon­to: (bei der Spar­kas­se Köln­Bonn)
Ver­wen­dungs­zweck: Neu­es Mes­ser für den NABU Bal­ken­mä­her
IBAN:  DE45 3705 0198 0005 2426 49
SWIFT-BIC:  COLSDE33

Nomi­niert für den Kurt Hacken­berg-Preis 2023: Ein Mensch ist kei­ne Fackel

Pro­duk­ti­on: Krux, Kopro­duk­ti­on: stu­dio­büh­ne­köln, Oran­ge­rie Thea­ter in Koope­ra­ti­on mit For­mat­Art e.V., Text & Regie: Elsa Wei­land, im Oran­ge­rie Theater

Eine doku­men­ta­ri­sche Aus­ein­an­der­set­zung mit dem Phä­no­men Pro­test­sui­zid durch Selbstverbrennung 

„Ange­sichts des­sen, dass unse­re Völ­ker am Rand der Hoff­nungs­lo­sig­keit ste­hen, habe ich mich ent­schlos­sen, mei­nen Pro­test aus­zu­drü­cken. Mei­ne For­de­rung ist:

  • glei­che Rech­te für Ausländer:innen (Sem­ra Ertan, 1982)
  • die Been­di­gung des Krie­ges (Malachi Rit­scher, 2006)
  • die Ein­hal­tung der inter­na­tio­nal aner­kann­ten Men­schen­rechts­stan­darts (San­gye Dol­ma, 2012)
  • die Gleich­be­rech­ti­gung von Frau­en (Sahar Kho­da­ya­ri, 2019)“

1963 zün­de­te sich der Mönch Thích Quàng Dúnc öffent­lich selbst an, um gegen die Dis­kri­mi­nie­rung von Bud­dhis­ten in Süd­viet­nam zu pro­tes­tie­ren. Seit­her ver­brann­ten sich welt­weit min­des­tens 3000 Men­schen aus Pro­test auf öffent­li­chen Plät­zen, in der Hoff­nung, ihren poli­ti­schen For­de­run­gen eine Öffent­lich­keit zu geben.

Die Per­for­mance Ein Mensch ist kei­ne Fackel ver­sam­melt Stim­men real statt­ge­fun­de­ner Selbst­ver­bren­nun­gen und eröff­net einen Dis­kurs über die (Un-)Sichtbarkeit von Men­schen in poli­ti­schen Sys­te­men. Mit gro­ßer Sen­si­bi­li­tät reflek­tiert Krux über die­se Form des Pro­tests, über Kör­per als Poli­ti­kum, den ver­schwim­men­den Gren­zen zwi­schen Pri­va­tem und Poli­ti­schem und dem Wunsch, eine Ver­än­de­rung in der Gesell­schaft herbeizuführen.

Wei­te­re Ter­mi­ne:
Do. 23.11.2023, 20:00 Uhr
Fr. 24.11.2023, 20:00 Uhr
Sa. 25.11.2023, 20:00 Uhr
So. 26.11.2023, 18:00 Uhr

 

Nomi­niert für den Köl­ner Thea­ter­preis und den Kurt Hacken­berg-Preis 2023: Mein Vater war König David

Mein Vater war König David”, ein Ana­log-Pro­jekt, Kopro­duk­ti­on mit stu­dio­büh­ne­köln, Oran­ge­rie Thea­ter und NS-Doku­men­ta­ti­ons­zen­trum Köln, Text­fas­sung: Ensem­ble, Regie: Dani­el Schüß­ler, im Oran­ge­rie Theater

Was uns ver­erbt wur­de – der Ele­fant in der Familiengeschichte

Wir alle haben Erb­stü­cke in der Vitri­ne ste­hen, in mei­nem Fall einen Tel­ler aus Delf­ter Por­zel­lan, der einst mei­ner Urgroß­mutter gehör­te und der anschei­nend den Krieg unbe­scha­det über­stan­den hat. Mei­ne Groß­mutter hat ihn nicht unbe­scha­det über­stan­den, den Krieg. Das ist auch Teil mei­nes Fami­li­en­er­bes, doch über den Ele­fan­ten im Raum wur­de nicht gespro­chen. Ver­bor­gen bleibt, was ich noch geerbt habe, wel­che Trau­ma­ta mich bis heu­te beein­flus­sen.
Lara Piet­jou, vom mehr­fach preis­ge­krön­ten Thea­ter­kol­lek­tiv ANA­LOG, hat den Ele­fan­ten in ihrer Fami­lie auf­ge­spürt, ans Licht gebracht und künst­le­risch bear­bei­tet. Wir Zuschau­en­den sind ein­ge­la­den durch die Thea­ter­per­for­mance Mein Vater war König David – Über Iden­ti­tät, Fami­lie und das Ich in der Zeit Ein­bli­cke in ihre Fami­li­en­ge­schich­te zu neh­men. Nach dem Tod ihres Vaters fand sie in des­sen Nach­lass Zeug­nis­se über ihre jüdi­sche Abstam­mung und ihre Vor­fah­ren zur Zeit des Drit­ten Reichs.

Regis­seur Dani­el Schüß­ler (ANA­LOG) im Gespräch mit dem Oran­ge­rie Theater: 

Ihr beschäf­tigt euch mit der jüdi­schen Fami­li­en­ge­schich­te von Lara Piet­jou. Wie geht man sen­si­bel, aber den­noch offen an so eine Geschich­te heran?

Wir arbei­ten meis­tens mit bio­gra­fi­schen Stof­fen und haben gro­ße Erfah­rung mit der Umset­zung. Unser Ziel ist es, zu einem Kern von Authen­ti­zi­tät vor­zu­drin­gen und die­sen durch einen künst­le­ri­schen Trans­for­ma­ti­ons­pro­zess lau­fen zu las­sen. Dadurch ent­steht hof­fent­lich etwas, das grö­ßer ist als die ursprüng­li­che per­sön­li­che Geschich­te, etwas, das uns alle als Gesell­schaft betrifft. Dabei lau­tet unser Mot­to: So respekt­voll wie mög­lich, so respekt­los wie nötig. Mich inter­es­sie­ren Minia­tu­ren aus dem Leben, die ver­dich­tet für grö­ße­re Meta­phern ste­hen oder Din­ge verdeutlichen.“

Wenn ich es rich­tig ver­stan­den habe, wird ein Video­in­ter­view mit Laras Groß­mutter Teil der Insze­nie­rung sein. Wie ver­knüpft ihr Büh­ne und Video miteinander?

„Die Insze­nie­rungs­idee basiert auf einem Video mit Laras Groß­mutter, in dem sie über ihr Über­le­ben im Holo­caust und den Tod ihres Vaters in Ausch­witz berich­tet. Die Insze­nie­rung ist eher eine Raum­in­stal­la­ti­on, durch die die Zuschau­en­den hin­durch­ge­hen, sze­ni­sche Minia­tu­ren erle­ben und in der das Video durch Pro­jek­tio­nen eine ele­men­ta­re Rol­le spielt. Ergänzt wird das Video durch Inter­views, die wir mit Jüdin­nen und Juden geführt haben und die die Viel­falt jüdi­schen Lebens heu­te in den Blick neh­men. Wir möch­ten von den Schre­cken der Ver­gan­gen­heit in eine Dar­stel­lung über­ge­hen, die die Viel­falt in unse­rem Land wider­spie­gelt. Ein Zitat, das ich in die­ser Form aus ver­schie­de­nen Mün­dern gehört habe, bringt es auf den Punkt: “Wir wis­sen viel über jüdi­sches Ster­ben in Deutsch­land, aber wenig über jüdi­sches Leben.”

Über die Videoebe­ne hin­aus mün­det jede Vor­stel­lung in einem unge­zwun­ge­nen Essen mit dem Publi­kum und einem Gespräch mit einem Gast, bei dem die jüdi­sche Iden­ti­tät in Deutsch­land im Mit­tel­punkt steht.

Wer hat das Inter­view mit Laras Groß­mutter geführt? 

„Das Inter­view mit der Groß­mutter wur­de 1995 für das USC Sho­ah Foun­da­ti­on Insti­tu­te Visu­al Histo­ry Archi­ve, das von Ste­ven Spiel­berg ins Leben geru­fen wur­de, geführt. Lara fand es im Nach­lass ihres Vaters.“

Trans­ge­ne­ra­tio­na­le Ver­er­bung war in letz­ter Zeit in aller Mun­de, also der Umstand, dass trau­ma­ti­sche Lebens­be­din­gun­gen unse­re Gene nach­hal­tig beein­flus­sen. Glaubt ihr, dass man Trau­ma­ta an die nächs­te Gene­ra­ti­on ver­er­ben kann?

„Ja, davon bin ich fest über­zeugt, und wir haben uns schon in unse­rem Stück “Geis­ter Unge­se­hen” mit den Fol­gen der trans­ge­ne­ra­tio­na­len Trau­ma­wei­ter­ga­be beschäf­tigt. Am Pre­mie­ren­abend spre­chen wir mit dem Psych­ia­ter Dr. med. Peter Poga­ny-Wnendt genau über die­ses Thema.“

Wenn dem so ist, was bedeu­tet das dann für unse­re Gesell­schaft in Deutschland? 

„Ange­sichts des rus­si­schen Angriffs­kriegs auf die Ukrai­ne wird eine neue Gene­ra­ti­on trau­ma­ti­siert, und der Kreis­lauf wird fort­ge­setzt. Auch in Deutsch­land spü­ren wir in unse­ren eige­nen Fami­li­en, wie stark die Nach­kriegs­ge­nera­ti­on von den Ver­bre­chen der Nazi­dik­ta­tur beein­träch­tigt ist. Ein Grund mehr, die AfD im Auge zu behal­ten. Übri­gens ist es sicher nicht die rich­ti­ge Ant­wort auf die drän­gen­den Fra­gen unse­rer Zeit, Nazis aus Pro­test zu wählen.“

Was denkst du, wer­den wir als Zuschauer:innen aus dem Abend mitnehmen? 

„Was Zuschauer:innen mit­neh­men kön­nen, kann ich nicht beur­tei­len. Ich hof­fe, sie las­sen sich von einer packen­den Fami­li­en­ge­schich­te mit­rei­ßen, freu­en sich über die Interviewpartner:innen und stel­len sich mit uns zusam­men Fra­gen dar­über, wer wir sind und wer wir sein wollen.“

Das Inter­view führ­te Ines Lan­gel, Oran­ge­rie Theater.

ANA­LOG
Mein Vater war König David –
Über Iden­ti­tät, Fami­lie und das Ich in der Zeit
Thea­ter

Wei­te­re Ter­mi­ne:
Mi. 21.02.2024, 20 Uhr
Do. 22.02.2024, 20 Uhr
Fr. 23.02.2024, 20 Uhr
Sa. 24.02.2024, 20 Uhr
So 25.02.2024, 18 Uhr

Kul­tur-Pass! – Wir machen mit

Der Kul­tur­Pass ist ein Ange­bot der Bun­des­re­gie­rung für alle, die 2023 ihren 18. Geburts­tag fei­ern. Sie erhal­ten ab ihrem 18. Geburts­tag ein Bud­get von 200 Euro, das sie für Ein­tritts­kar­ten, Bücher, CDs, Plat­ten und vie­les ande­re ein­set­zen kön­nen. So wird Kul­tur vor Ort noch ein­fa­cher erleb­bar. Gleich­zei­tig stärkt das die Nach­fra­ge bei den Anbietenden.

Wor­auf war­tet ihr? Ladet euch die App run­ter: https://​www​.kul​tur​pass​.de/​u​e​b​e​r​-​d​e​n​-​k​u​l​t​urpass

Publi­kums­um­fra­ge Oran­ge­rie Theater

Wir inter­es­sie­ren uns für eure Mei­nung, des­halb möch­ten wir euch bit­ten an unse­rer Befra­gung teil­zu­neh­men.
Unter den Teil­neh­men­den ver­lo­sen wir 4x2 Gut­schei­ne für euren nächs­ten Besuch im Oran­ge­rie Thea­ter. Bis zum 31.08.2023 könnt ihr an der Umfra­ge teil­neh­men. Die Gewinner:innen der 4x2 Gut­schei­ne wer­den bis zum 08.09.2023 via E‑Mail benach­rich­tigt. Wenn du an dem Gewinn­spiel teil­neh­men möch­test, gib bit­te dei­ne E‑Mail-Adres­se an.

Die Umfra­ge besteht aus 27 Fra­gen und wird ca. 15 Minu­ten Zeit in Anspruch nehmen.

Bit­te den QR-Code scan­nen oder https://​oran​ge​rie​-thea​ter​.lime​sur​vey​.net/​6​9​3​5​8​8​?​l​ang=de auf­ru­fen.