Mit dem Aufschwung unter Preußischer Herrschaft blieb es nicht aus, dass immer mehr Menschen in die Stadt zogen, und bald hatte sich die Stadtbevölkerung von 48.000 Einwohnern (1815) auf 96.524 Einwohner (1852) verdoppelt. Die Preußischen Befestigungsanlagen, die unmittelbar vor der Stadtgrenze gebaut worden waren, verhinderten eine Ausdehnung ebendieser und sorgten für beklemmende Enge.
Deshalb wurden schon 1864 Pläne für eine Stadterweiterung geschmiedet, die eine Auflösung der Preußischen Befestigung vorsah.
Der Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 legte die Pläne vorerst auf Eis, sorgte aber im Nachgang dafür, dass zwischen 1873 und 1880 ein „Äußerer Festungsring“ gebaut wurde, der den „Inneren Festungsring“ überflüssig machte.
Diese neue Festungsanlage schuf den Platz für die weitere Stadtentwicklung. 1881 kaufte die Stadt die Preußischen Befestigungsanlagen des „Inneren Festungsrings“ an.
Unter dem Stadtbaumeister H.J. Stübben wurde das Mammut-Projekt: Planung der Neustadt, in Angriff genommen. Das für den Neubau freigegebene Areal war 448 Hektar groß und damit größer als das bisherige Stadtgebiet Kölns (402 Hektar).
Im Zuge der Stadterweiterung wurde die mittelalterliche Stadtmauer bis 1886 vollkommen abgerissen. Übrig blieben die Tore und die Türme, die zum Teil in Privatbesitz übergegangen, aber auch Teil des Denkmalschutzes waren.
Es überrascht sicherlich nicht, dass es einer Stadt, die bisher auf engstem Raum auskommen musste, an Grünanlagen fehlte. Deshalb plante der Stadtbaumeister H.J. Stübben auch Parkanlagen ein. Die konkrete Umsetzung schrieb er allerdings als Architektenwettbewerb aus. Zwischen März und Oktober 1887 gingen 44 Entwürfe bei der Stadt ein. Umgesetzt wurde dann aber nicht der Entwurf des Preisträgers Ernst Finken, der stolze 2.000 Mark als Preisgeld erhalten hatte, sondern der von Adolf Kowallek. Kowallek war von 1887 bis 1902 Kölner Gartenbaudirektor, der nicht nur den Volksgarten anlegte.
Er integrierte in den Park die alten Festungsanlagen und setzte nahezu alle Wünsche der Stadt an einen Park um: Rosengarten, Teich mit Sprinkler, Flusslauf, Grünflächen, Biergarten, einzig das damals gewünschte Theater ließ er nicht bauen.
Dieses Theater sollte erst viel später im Volksgarten entstehen.
Kowallek ist es zu verdanken, dass auf dem Gelände der Lünette 3 die Gärtnerei des Volksgartens entstand.