Vorstellungen
- 20:00 - 21:00
- Di 13.03.2018
- Premiere
- 20:00 - 21:00
- Mi 14.03.2018
VIS MOTRIX
Die Körper wirken extrem angespannt, so, als ob sie sich dem immer
wieder anfallartig auftretenden, von unsichtbarer elektrischer Energie
ausgelösten Gliederzucken entgegenstemmen wollten. Noch aber halten
Oberkörper und Hüften, wie durch Klammern und Scharniere miteinander
verbunden, die hybriden Wesen am Boden, beginnen die Verkopplungen aus
Organismus und Maschine die Energieströme immer besser zu beherrschen,
treiben jetzt raumgreifend immer wieder unterschiedliche Formationen
aus, die uns an Strukturen in Flora und Fauna, an Stammestänze und Riten
erinnern und eine hypnotische Faszination ausüben, der man sich nicht
entziehen kann.
Die Zuschauer sind in VIS MOTRIX über den Raum, die kreisenden Lichter,
die elektrisierenden Rhythmen der Musik, die sogartige Stimmung des
Ganzen eingebunden, entwickeln eine empathische Beziehung zu diesen
Mischwesen und ihrer Phantasiewelt.
Wie MOMENTUM, das anfänglich seine Impulse aus dem Austausch mit der nicht-akademischen Bewegungsform Parkour bezog, startete VIS MOTRIX mit einem Workshop und anschließender eigenständiger Bewegungsrecherche zu den (männlich geprägten) Techniken von Breaking und Krumping und modifiziert und transformiert diese im Hinblick auf hybride und androide Energien und Impulse.
Von und mit: Fa-Hsuan Chen, Martina de Dominicis, Tanja Marin Fridjonsdottir, Susanne Schneider
Choreografie, Regie: Rafaële Giovanola
Musik: Franco Mento
Raum‑, Lichtgestaltung: Gregor Glogowski
Dramaturgie: Rainald Endraß
Management: Mechtild Tellmann
Eine Produktion von CocoonDance in Koproduktion mit: theaterimballsaal, Théâtre du Crochetan, Monthey (CH), Malévoz Quartier Culturel.
Pressestimmen:
Cocoondance setzt mit „Vis motrix“ einen weiblichen Gegenentwurf zum männlichen Vorgängerstück „Momentum“.
(…) Für Fa-Hsuan Chen, Martina De Dominicis, Tanja Marin
Fridjonsdottir und Susanne Schneider stellt die eine Dreiviertelstunde
andauernde extreme Körperspannung, die sie zu halten haben, eine extreme
Herausforderung dar. Sie meistern sie mit Bravour. Sie gleiten wie
Insekten über den Boden, wenden sich blitzartig um 180 Grad, lassen
Gliedmaße zuckend hervorschnellen und erzeugen damit einen Ausdruck, der
für den Wahrnehmenden seltsam zwischen biologischem Organismus und
Mechanismus changiert. Was überaus faszinierend wirkt. Der Applaus nach
der begutachteten Vorstellung am Samstag fiel entsprechend kräftig aus. (…)
Bernhard Hartmann (Generalanzeiger Bonn 5.3.2018)
Vier Körper ganz in schwarz liegen langgestreckt auf dem weißen
Bühnenboden. Das erinnert an kalligraphische Zeichen des asiatischen
Kulturraums mit einer schwer zu entziffernden Botschaft. Wird hier die
Botschaft die Form oder der Inhalt sein? (…) diese Körper hier
erscheinen fremd. Fremd in der Form, fremd in der Bewegung, fremd im
Outfit. Sie wirken wie Wesen aus einer anderen Welt. Nicht Mensch, nicht
Tier, nicht Maschine – und doch von allem etwas: Mischwesen, wie sich
in ihren Bewegungen zeigt. (…) Es sind vor allem die Tänzerinnen
Fa-Hsuan Chen, Martina de Dominicis, Tanja Marin Friđjónsdóttir und
Susanne Schneider, die der hybriden Choreografie von Rafaele Giovanola –
oszillierend zwischen Mensch und Tier – mit ihrer starken Präsenz den
Rücken stärken.
Klaus Keil (TanzWeb NRW KölnBonn 4.3.2018)
Gefördert durch: Bundesstadt Bonn, Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein- Westfalen, ThéâtrePro Valais, Le Conseil de la Culture Etat du Valais, La Loterie Romande.
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