Vorstellungen
- 20:00 - 21:00
- mi 22.05.2019
- 20:00 - 21:00
- Do 23.05.2019
- Ausverkauft
- 20:00 - 21:00
- Fr 24.5.2019
- 20:00 - 21:00
- Sa 25.05.2019
Die Hamletmaschine (von Heiner Müller)
Der nur neun Seiten umfassende Text entstand 1977 im Zusammenhang mit der Übersetzungsarbeit an Shakespeares Hamlet und gilt als das “schwärzeste Stück” Müllers. Es gibt weder Charaktere noch Handlung, vielmehr sind fünf höchst unterschiedliche Prosafragmente aneinandergereiht. Die Hamletmaschine will auf eine romantisch-ironische Weise das Recht auf utopische Hoffnung retten, indem der Text die Unmöglichkeit von Hoffnung gestaltet.
Im Bühnenraum treffen Lara Pietjou (zuletzt bei Hofmann & Lindholm und Analog Theater zu sehen) und Tomasso Tessitori (ausgezeichnete Produktionen u.a mit Futur3, Artheater, c.t.201, Theater Marabu Bonn) auf Bleiskulpturen von Christian Keinstar (Einzelausstellung 2017 Lehmbruck Museum Duisburg).
Spielerisch befragen sie die Kraft des Wortes im Zeitalter der Bilder.
Spiel: Lara Pietjou, Tomasso Tessitori
Bühne/Skulptur: Christian Keinstar
Licht: Jan Wiesbrock
Produktionsleitung: Tomasso Tessitori
Foto: Christian Keinstar
Pressestimmen:
“Es ist ein irgendwie bizarres Erlebnis, dem sich die Zuschauer bei der letzten Orangerie-Premiere der Saison aussetzen. Kurz vor der Vorstellung steht man noch bei einem Kaltgetränk in der wohligen Abendhitze im Garten; im Saal gibt es hernach auf die Zwölf: “Herr, brich mir das Genick im Sturz von einer Bierbank.” Wäre Heiner Müller statt Dramatiker und Lyriker Boxer gewesen, er hätte einen erbarmungslosen Knock-Outer abgegeben. (…) Wohlfühltheater geht anders. Es ist nur oft lange nicht so gut.
Kölnische Rundschau, 21.07.2018
“Das Publikum im ausverkauften Haus saß eine lange Stunde gebannt und immer stärker angespannt ob der intensiven Inszenierung, die dann umso ausgiebiger bejubelt werden konnte. „Wenn Elektra mit Fleischermessern durch eure Schlafzimmer geht, werdet Ihr die Wahrheit wissen“; das bleibt nachhaltig hängen.“
choices, 26.07.2018
“Finsterworld: Heiner Müllers Hamletmaschine leuchtet im Dunkel der Kölner Orangerie
(…) man konnte erleben, was “atemlose Stille” heißt. Gebannt, starr vor Entsetzen, stumm vor Konzentration saßen die Zuschauer im (…) Orangerie Theater im Volksgarten (…) und holten kein einziges Mal Luft. Sie atmeten nicht, sie räusperten sich nicht, nicht einmal das vor allem bei vielen älteren Damen so beliebte geräuschvolle Auswickeln eines Bonbons war zu hören. Was sie sahen, war: Schwarz. Und was sie hörten, war: schwärzer. Auf dem Besetzungszettel wird ein Mann genannt, der an diesem Abend für das Licht zuständig ist. Das klingt wie Hohn auf Socken. Doch Jan Wiesbrock hat ganze Arbeit geleistet: Schwärze ins rechte Licht zu rücken – das ist die wahre Kunst. Grellbunte Show-Bühnen kann jeder. (…)
Die Suggestivkraft dieser ungewöhnlichen Aufführung wächst – nicht alle Zuschauer halten das aus, aber wer bleibt, erlebt einen der stärksten Theaterabende, den die Kölner Freie Szene seit langem gesehen hat.“
theatermail/ Dietmar Zimmermann Nov. 2018
Unterstützt von Kulturamt der Stadt Köln
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