Gewinner des KunstSalon Theaterpreis 2019
Wir leben in einer Zeit, in der sich gesamtgesellschaftliche Verhältnisse immer mehr zuspitzen. Wir werden täglich mit Gewalt und Krieg konfrontiert, unser Demokratieverständnis gerät ins Wanken. Man sollte etwas tun. Wäre es nicht mutiger, sich von vorgefertigten Meinungen zu lösen, eine eigene Haltung zu entwickeln?
Diesem Konflikt stellt sich F., die Hauptfigur aus Stefan Zweigs gleichnamiger Novelle „Der Zwang“ (1920). F. bekommt nach Landesflucht den Einzugsbefehl in den Krieg. Aber eigentlich hatte er schon längst beschlossen, dass er Krieg ablehnt. Doch als er den Einberufungsbescheid in den Händen hält, geraten seine bisherigen Überzeugungen ins Wanken. Etwas in ihm scheint ihn zu zwingen, den Kriegsdienst anzutreten. Die Ratio und der körperliche Zwang kämpfen gegeneinander an. Der Entscheidungsprozess – geht F. in den Krieg oder nicht – beginnt…
Im Krux-Kollektiv arbeiten junge KünstlerInnen aus NRW gemeinsam an multimedialen Stücken zwischen Theater, Tanz, Physical Theatre, Video und Musik, deren feste Kollaboration sich in der für den Kölner Theaterpreis 2018 nominierten Produktion „Der Zwang“ manifestiert hat.
Eine Koproduktion mit studiobühneköln.
Spiel: Fee Zweipfennig
Konzept und Regie: Elsa Weiland
Musik: Vincent Stange und die KlangKönner
Choreografische Assistenz: Sophia Otto
Video: Joseph Baader
Kostüm: Susanne Stange
Licht: Mathieu Otto
Foto: Ingo Solms
Fee Zweipfenning hat 2019 den Puck gewonnen, der Preis der Theatergemeinde Köln für den/die beste Nachwuchsschauspieler/in
Pressestimmen
„(…) Im Zentrum der Bühnenfassung der gleichnamigen Novelle, die Stefan Zweig kurz nach dem ErstenWeltkrieg veröffentlichte, steht die Frage, ob man an einem Krieg teilnehmen will oder sich dagegen entscheidet. Fee Zweipfennig verkörpert die ratlose Hauptfigur genauso wie fünf andere Figuren, die in Videoinstallationen so etwas wie die Stimmen in seinem Kopf werden. (…) Für die Jury erweist sie sich dabei „als eine großartige Performerin, die es vermag, eine Stunde lang in ihren Bann zu schlagen“, und lobt die große Präzision ihres Spiels. Dafür gebührt der ebenfalls jungen Regisseurin ElsaWeiland großes Lob, für das Konzept, mit dem sie der Kollegin den Boden bereitet und sie zu dieser Leistung getragen hat. Nicht zu unterschätzen sei dabei der Mut, einen 100 Jahre alten Text zu nehmen, ohne ihn künstlich zu aktualisieren und aber dennoch so zu formen, dass man als Zuschauer direkt Anknüpfungspunkte zur Gegenwart findet.“ (Kölnische Rundschau, Axel Hill)
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