Vorstellungen
™1.6]DELTAx_PHYSIK ™2.6]Paralyzed_ PSYCHOLOGIE
- 20:00 - 22:00
- Do 09.11.2017
- Premiere - Ausverkauft!
- 20:00 - 22:00
- Fr 10.11.2017
- 20:00 - 22:00
- Sa 11.11.2017
- 18:00 - 20:00
- So 12.11.2017
™1.6]DELTAx_PHYSIK / ™2.6]Paralyzed_PSYCHOLOGIE
™1.6]DELTAx_PHYSIK
beschäftigt sich mit dem physikalischen Problem der Unbestimmtheit in der Quantenphysik. Die klassische Physik als Wissenschaft, die die Welt in eindeutige Messergebnisse und Formeln fasst, kann keine Unschärfen zulassen. Sie gerät mit der Quantenmechanik in Erklärungsnöte und muss zusehen, wie Wissenschaftler wie Heisenberg und Schrödinger unsere Betrachtung der ‚realen’ Phänome so sehr verändern, dass wir sie uns kaum mehr vorstellen können. Denn: In der Quantenmechanik gibt es zu einem bestimmten Zeitpunkt nicht bloß zwei mögliche Zustände eines Teilchens, sondern unendlich viele – es gibt Mischzustände, bei denen das Teilchen sich so verhält, als wäre es gleichzeitig “hier” und “da”. DELTAx steht in der Quantenphysik für die Ortsunschärfe. Wie stark bringt die Quantenphysik die Vorstellung von Welt durcheinander und schafft Verunsicherung? Schließlich galten die Axiome und Messungen der Physik lange Zeit als unverrückbare Wahrheiten und jetzt scheint sie selbst gravierende Brüche in der Erklärung der ‚Realität’ zu produzieren. Der deutsche Physiker Werner Heisenberg, der die Theorie der Unschärferelation aufstellte, sein Leben und Arbeiten im Dritten Reich sind die Grundlagen dieser Miniatur.
Die Phänomene der Quantenphysik werden auf musikalische Prinzipien übertragen. Die Komposition für Elektronische Musik begibt sich auf die Suche nach der kleinsten Toneinheit, den kleinsten Sprüngen und experimentiert mit Krümmungen des Tons und Klangraums, mit dem Verschwimmen, dem Zerstückeln und Springen des Sounds.
Schauspiel: Fabian Ringel / Stimme: Oliver Schnelker / Kostüm: Claus Stump / Kostümanfertigung: Andrea Uebel / Technik: Jens Kuklik
Künstlerische Leitung: Sergej Maingardt (Komposition / Musik), Jens Standke (Video), Rosi Ulrich (Text / Dramaturgie), Andrea Bleikamp (Regie)
™2.6]Paralyzed_PSYCHOLOGIE
Befinden sich Menschen in einer mehrdeutigen, schwer einschätzbaren Situation, also in großer Verunsicherung, so wird jeder einzelne versuchen aus der Beobachtung der Anderen einen Hinweis auf sinnvolles Verhalten zu bekommen. Bekommt er keinen Hinweis, weil auch die Anderen verunsichert sind, führt das zur Lähmung oder zur Fehlinterpretation. Keiner schreitet ein oder hilft, in der Psychologie wird dieses Phänomen als „pluralistische Ignoranz“ beschrieben. „Im April 2017 werden Insassen eines Flugzeugs der United Airlines Zeugen, wie ein Fluggast gewaltsam aus dem Flugzeug gezerrt wird … Keiner der anderen Fluggäste kam dem Mann zu Hilfe. Neben den vielen möglichen Gründen, warum der Fluggast keine Unterstützung erfährt, dürfte von Bedeutung sein, dass wir die Situation in ihrer moralischen Qualität nicht mehr einschätzen können. Wer ist im Recht? Die Fluggesellschaft, die zwar das Hausrecht über das Flugzeug hat, aber wegen einer letztlich profitgesteuerten Überbuchung die Situation selbst zu verantworten hat? Der Fluggast, der zwar den Anweisungen des Personals zu folgen hat, letztlich aber … nicht einsieht, dass er aufgrund der profitgierigen Handlungsweise der Fluggesellschaft einen immensen persönlichen Nachteil in Kauf zu nehmen hat? Eine große Unschärfe in der moralischen, ethischen Bewertung der Situation steht einer großen Schärfe in der Umsetzung von kommerziellen Interessen gegenüber.“ (Dipl.-Psych. Karin Duda-Kirchhof und Dipl.-Psych. Dr. Oliver Kirchhof)
Musikalisch finden hier die Prinzipien und Techniken der Kontrastierung, der Konfrontation und des Arbeitens mit Kontrapunkten ihren Einsatz. Die Instrumentierung arbeitet mit experimentellem Klavier und Elektronik.
Musik: Paulo Àlvares (Flügel) / Schauspiel: Fabian Ringel / Stimme: Oliver Schnelker / Kostüm: Claus Stump / Kostümanfertigung: Andrea Uebel / Technik: Jens Kuklik
Künstlerische Leitung: Sergej Maingardt (Komposition / Musik), Jens Standke (Video), Rosi Ulrich (Text / Dramaturgie), Andrea Bleikamp (Regie)
Nach einem Essay von Dipl.-Psych. Karin Duda-Kirchhof und Dipl.-Psych. Dr. Oliver Kirchhof
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