Vorstellungen
- 20:00 - 21:05
- Do. 17.02.2022
- 20:00 - 21:05
- Fr. 18.02.2022
- fällt aus wegen unwetterwarnung
- 20:00 - 21:05
- Sa. 19.02.2022
- 18:00 - 19:05
- So. 20.02.2022
VIRTUAL BRAIN
In Kooperation mit dem Orangerie Theater
VIRTUAL BRAIN – Die Überwindung des Todes – ein installativer Abgesang.
“Die rund einstündige Aufführung in der Orangerie ist eine binäre Orgie jenseits des Verstands, deren Faszination man sich kaum zu entziehen vermag, wenngleich sie Risse im Fundament des Gleichgewichts verursacht. Die Texte aus der Feder von Charlotte Fechner und Götz Leineweber fokussieren das Sujet von körperlicher und geistiger Optimierung, der Schaffung eines effektiven, doch stets morbiden Ersatzteillagers, bestehend aus Gliedmaßen, Organen, sowie Einsen und Nullen. Im 360-Grad-Dauerbeschuss der analogen wie digitalen Codes, Botschafen und Fragestellungen vor, neben, über und hinter den Köpfen des Publikums verlieren jegliche Strukturen des klassischen Theaters ihre Konturen. Sie verschmelzen zur interstellaren Schleife, in der Sender und Empfänger im blitzenden Stakkato einer außerirdischen Energie kollabieren, um im Schock der Reanimation neu zu entstehen. … Das sechsköpfige Ensemble agiert wie eine Maschine … zugleich legt WEHR51 damit ein maßgeschneidertes Modell vor, das sich anschickt, die Realität zu überholen. Atemberaubend.” (Thomas Dahl in Choices 11/2021).
Wir stehen am Scheideweg zu einer neuen Evolutionsstufe, die verspricht, den Traum von der Überwindung des Todes und den von der Unsterblichkeit endlich wahr zu machen. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse und Technologien, wie intelligente Prothesen und Brain-Computer-Interfaces, bereiten dafür den Weg. Wie wird er aber aussehen? Als posthumaner Zustand einer virtuellen Welt in konservierten Hirnen oder einer Mensch-Maschinen-Symbiose, wie es James Lovelock in „Novozän“ beschreibt?
Selbstoptimierung ist zum Life-Style geworden. Intelligente Prothesen und Hirn-Computer-Schnittstellen versprechen neue Formen menschlichen Lebens, u.a. vertreten durch den Transhumanismus. Was aber verspricht sich der Mensch von dieser Selbstoptimierung, wo liegt die Grenze zur Manipulation und was ist das Eigene am „Ich“? Wann ist der Mensch Mensch? Haben wir früher die Unsterblichkeit mit dem ewigen Leben gleichgesetzt, so scheint sie heute einem Ersatzteillager physischer und informationsverarbeitender Komponenten gleichzukommen. Nicht-Funktionierendes wird ersetzt, und es entsteht ein “?…?”
Angesichts der Verletzbarkeit des Menschen hat das Thema eine herausragende Bedeutung. Die beiden Perspektiven –Optimierung des Körpers und abstrakt-geistige Hirn-Computer-Welt- einander gegenüberstellend, schreiben die beiden Autoren Charlotte Luise Fechner und Götz Leineweber je einen Teil. Raumfüllende Visualisierungen an der Schnittstelle „virtuell-abstrakter“ und „realer“ Welt und die emotionale Führung durch sensible Klangräume und Surround-Mixing von Sibin Vassilev kreieren neue Räume.
mit: Asta Nechajute, Miriam Meissner, Anna Möbus, Marc Fischer, Torsten-Peter Schnick, Thomas Krutmann
Texte: Charlotte Luise Fechner (Das Ossuarium der Zukunft), Götz Leineweber (Die Haut) | Regie: Andrea Bleikamp | Dramaturgie: Rosi Ulrich | Kostüm: Paula Noller | Komposition/Musik: Sibin Vassilev | Sounddesign: Rosi Ulrich | Video: Jens Standke | Lichtdesign / Technik: Jan Wiesbrock, Jan Kutscher | Tontechnik: Tobias Zimmermann | Regie-Assistenz: Gina Bensch | PR & Öffentlichkeitsarbeit: neurohr & andrä
Gefördert durch: Kunststiftung NRW, Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen des Sonderprogramms AUTONOM, Kulturamt der Stadt Köln, Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste. In Kooperation mit Orangerie Theater und Freihandelszone – Ensemblenetzwerk Köln