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Vorstellungen

Mi 15.03.2023

19:00 - 23:00
Tickets

15.03.2023 | WIDERSTAND

Datum

15. Mrz 2023
Vergangen

Tickets

15,00 € normal | 10,00 € ermäßigt | (exkl. Gebühren)

19:00 Uhr

Eröff­nung der Foto­aus­stel­lung „REVIER“ 
Vor­trag mit dem Foto­gra­fen Mat­thi­as Jung

Die Foto­ar­beit “Revier” des Foto­gra­fen Mat­thi­as Jung begann vor mehr als 10 Jah­ren unter dem Ein­druck der seit Jahr­zehn­ten betrie­be­nen Umwelt­zer­stö­rungs- und Zwangs­um­sied­lungs­po­li­tik des Lan­des Nord­rhein-West­fa­len und dem berg­bau­trei­ben­den Ener­gie­un­ter­neh­men.
Seit Ende des 19. Jahr­hun­derts wird west­lich von Köln indus­tri­ell Braun­koh­le geför­dert.
Unmit­tel­bar nach Ende des zwei­ten Welt­kriegs wur­de damit begon­nen, auch die Koh­le unter den Dör­fern und Klein­städ­ten zu för­dern, die Orte zu zer­stö­ren und die Men­schen umzusiedeln.

Mehr als 45.000 Men­schen im Rhein­land haben durch die Braun­koh­le­för­de­rung ihre Hei­mat ver­lo­ren Wider­stand gab es immer, aber erst mit der Beset­zung des Ham­ba­cher Wal­des im April 2012 ent­stand eine orga­ni­sier­te und lang­le­bi­ge Kli­ma­schutz- und Wider­stands­be­we­gung, die in der Lage war, auch poli­ti­sche Ent­schei­dun­gen zu beeinflussen.

Eben­so wie Lüt­zer­ath ist der “Ham­bi” zu einem Sym­bol für die kli­ma­be­dro­hen­de und
land­schafts­ver­nich­ten­de Umwelt­po­li­tik der letz­ten Jahr­zehn­te gewor­den.
Die Aus­stel­lung im Oran­ge­rie Thea­ter zeigt Tei­le der Lang­zeit­be­ob­ach­tung des rhei­ni­schen Braun­koh­le­re­viers über rund zehn Jahre.

Über Mat­thi­as Jung:
1967 in Her­ford gebo­ren, begann Mat­thi­as Jung mit 17 Jah­ren für ost­west­fä­li­sche Tages­zei­tun­gen zu foto­gra­fie­ren und arbei­tet seit­dem als Foto­jour­na­list. Nach dem Foto­gra­fie­stu­di­um in Essen ging er nach Köln, spä­ter zog es ihn ins nahe gele­ge­ne Leche­nich. Nachts sah er hier, vom neu­en Büro­fens­ter aus, die Lich­ter des Tage­baus Ham­bach am Horizont.

2010 ent­stan­den ers­te Fotos in Gegen­den, die mitt­ler­wei­le im Kra­ter der Tage­baue ver­schwun­den sind. Seit­dem hat sich dar­aus ein Lang­zeit­pro­jekt ent­wi­ckelt, des­sen Ende noch nicht abseh­bar ist.
Mat­thi­as Jung selbst kämpft seit Beginn der Arbeit stän­dig mit der Fra­ge nach der Ange­mes­sen­heit sei­ner Bil­der. Wie viel Schön­heit ver­trägt das The­ma? Kann die Ästhe­tik, zu der er ten­diert, die apo­ka­lyp­ti­sche Situa­ti­on in der sich Land­schaft und Men­schen hier befin­den, über­haupt ansatz­wei­se beschrei­ben? Es ist ein Suchen nach der Schnitt­stel­le zwi­schen Doku­men­ta­ti­on und Emo­tio­na­li­tät und der Fra­ge nach dem, was bleibt.

Bücher von Mat­thi­as Jung zum The­ma:
10 – 10 Jah­re Ham­ba­cher Wald
Ehling, Thek­la u.a. [Hrsg.] / Kett­ler Verl, 2022 – 220 S.
978–3‑86206–986‑6
28,00 €

Revier
Jung, Mat­thi­as [Hrsg] / Kett­ler Verl., 2022 – 148 S.
978–3‑86206–969‑9
42,00 €

20:00 Uhr

Aus­zug aus „LE CRI – Ster­be­be­glei­tung eines Bau­mes“ (UA im Mai 2023)

Gezeigt wird ein Aus­zug aus „LE CRI“, einem Hör­stück für einen Spre­cher und vier Baum­chö­re, das im Mai bei der long dura­ti­on Per­for­mance „4Life – Teil1: Erde“ im Rau­ten­strauch-Joest-Muse­um zur Urauf­füh­rung  gebracht wird. 

 

20:15 Uhr

„War­um den Wald ret­ten“ Vor­trag (Micha­el Zobel, Natur­füh­rer und Waldpädagoge)

Über Micha­el Zobel:
 (Natur­füh­rer, Wald­päd­ago­ge und enga­giert im Ham­ba­cher Forst und Lüt­zer­ath)

Nach einem nicht immer gerad­li­ni­gen Berufs­weg bin ich nun nach einer Aus­bil­dung im Haus Ter­nell seit 20 Jah­ren fast „rund um die Uhr“ im Wald und in der Natur unter­wegs. Rund um Aachen, im Drei­län­der­eck, in der Eure­gio, im Hohen Venn. Mit allen denk­ba­ren Grup­pen, von Kin­der­gär­ten bis zur wei­ter­füh­ren­den Schu­len, vom Betriebs­aus­flug bis zur Behin­der­ten­ein­rich­tung, vom Bio-Leis­tungs­kurs bis zum Fami­li­en­aus­flug, vom Kin­der- bis zum run­den Geburts­tag. Zu fast jeder Tages­zeit, von Son­nen­auf­gang bis zur Däm­me­rung und zur Nacht­wan­de­rung. Dazu kom­men wei­te­re The­men wie Land­Art, Kunst in und mit der Natur, Fort­bil­dun­gen, Feri­en­spie­le, the­ma­ti­sche Füh­run­gen aller Art.  Und das Pro­gramm wird lau­fend ergänzt und aktualisiert.

 

„Poli­tik und Wald – man sieht den Wald vor lau­ter Bäu­men nicht“ Vor­trag (Hol­ger Sticht, BUND)

Über Hol­ger Sticht (Vor­sit­zen­der BUND):
ist seit 2013 Vor­sit­zen­der des Bund für Umwelt und Natur­schutz Deutsch­land, Lan­des­ver­band NRW. Der BUND ist einer der größ­ten Umwelt­ver­bän­de Deutsch­lands. Sticht ist Trä­ger des Rhein­land­ta­lers, des Umwelt­prei­ses MUNA und arbei­tet u.a. als Autor, frei­er Dozent und Pro­jekt­lei­ter in vom BUND betreu­ten Schutz­ge­bie­ten. Er hat an den Publi­ka­tio­nen des BUND NRW zum The­men­kom­plex Wald mit­ge­ar­bei­tet, so an den “Eck­punk­ten für einen Mas­ter­plan Wald­wen­de NRW”.

 Podi­um in der Mode­ra­ti­on von Doro­thea Mar­cus (Jour­na­lis­tin)

Über Doro­thea Mar­cus:
(Kul­tur­jour­na­lis­tin, Radio­re­por­te­rin, Dozen­tin, Moderatorin)

Seit über zwan­zig Jah­ren bin ich Kul­tur­jour­na­lis­tin, vor­nehm­lich Thea­ter­kri­ti­ke­rin. Mehr denn je bin ich davon über­zeugt, dass Thea­ter die demo­kra­ti­sche, dis­kur­si­ve Kunst­form der Zukunft ist: ein Ort, an dem Gemein­schaft sich ver­sam­melt und The­men der Gegen­wart reflek­tiert, dis­ku­tiert – und im Ide­al­fall ver­bes­sert.
Nichts ist inspi­rie­ren­der für mich als das kol­lek­ti­ve Gedan­ken­er­leb­nis im Thea­ter und der anschlie­ßen­de Aus­tausch dar­über. Je poli­ti­scher, wahr­neh­mungs­er­wei­tern­der und diver­ser – des­to bes­ser. Daher inter­es­sie­ren mich auch vor allem alle For­men des poli­ti­schen Thea­ters und jene For­ma­te, die über das Thea­ter hin­aus­wei­sen: Schnitt­stel­len mit Per­for­mance, Bil­den­der Kunst, Film, Lite­ra­tur.
Wich­tig ist mir auch der Per­spek­tiv­wech­sel, den Thea­ter ermög­licht: etwas, das sonst nur auf Rei­sen mög­lich ist. Eines mei­ner wich­tigs­ten Arbeits­the­men sind des­halb auch alle For­men und Fall­stri­cke des inter­kul­tu­rel­len Aus­tauschs. Stu­die­ren konn­te ich sie auf Thea­ter­rei­sen, die mich unter ande­rem nach Bur­ki­na Faso, Bra­si­li­en, Bul­ga­ri­en, Frank­reich, Geor­gi­en, Irak, Iran, Isra­el, in die Tür­kei führ­ten.
In Köln lebe ich seit 2005 und schrei­be, mode­rie­re, unter­rich­te das Schrei­ben und glau­be vor allem dar­an, dass Kunst den Hori­zont erwei­tert, Men­schen inspi­riert und zusam­men­bringt.
In mei­ner Frei­zeit begrü­ne ich heim­lich bekies­te Vor­gär­ten in der Köl­ner Innen­stadt – und grün­de gera­de mit ande­ren einen genos­sen­schaft­li­chen Super­markt für loka­le Pro­duk­te in Köln.

Haupt­fo­to: © Mat­thi­as Jung

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