Intermediale Inszenierung mit Schauspiel, Musiktheater, Audio- und Video-Art
MIDAS | HEIMAT ist ein Theaterstück entlang der Überschneidungslinien von Philosophie, Theologie und Wirtschaft.
Von Gott aus dem Paradies geworfen, wurde der Mensch auf die Erde strafversetzt – Laut Bibel ist die Erde ungastlich, böse und tödlich.
Der Global Player Midas will das Leiden auf der Erde, und somit das menschliche Schicksal, nicht hinnehmen. Er hält sich für einen Rebell, den neuen Messias, ausgestattet mit der Fähigkeit alles in Gold zu verwandeln. Unter dem Gold droht die Natur zu ersticken, doch Midas verachtet die Schöpfung. In Zwiesprache mit seinem Schatten, seinem einzigen Berater, will er die Menschen davon erlösen Teil der Natur sein zu müssen.
Sein Sohn Creo stellt sich gegen die Pläne des Vaters und wird dabei von seiner Mutter Hebe unterstützt. Doch ist es für eine Umkehr zurück zur Natur vielleicht schon zu spät?
Der Text verhandelt die Erlösungsvisionen des Kapitalismus und deren religiöse Wurzeln: die Vertreibung aus dem Paradies und die kosmische Heimatlosigkeit des Menschen, die Sehnsucht nach der Überwindung des physischen Leids, die Selbstabgrenzung der Spezies Mensch vom Tier sowie die daraus resultierende Körperfeindlichkeit. Diese Fäden laufen zusammen in der Hand des Midas, der von den Göttern die Gabe erhält, alles, was er berührt, in Gold zu verwandeln.
Pressestimme:
[…] Weil das Publikum hier Produktionen findet, die in ihrer Qualität die Stadttheater längst weit hinter sich lassen. […] Ein Beispiel für eine solche Produktion liefert zum wiederholten Mal das F.A.C.E. Ensemble ab. Hier fallen einem spontan mindestens drei Stadttheater ein, die auf dem Qualitätsniveau eher vor Neid erblassen sollten.
(Zitat: Michael S. Zerban / O‑Ton, Kulturmagazin mit Charakter)
ROLLEN & BESETZUNG
KÖNIG MIDAS (ein Halbgott)
Maximilian von Mühlen
und MIDAS´
SCHATTEN
Caspar Pop
MIDAS´ Familie
Die EHEFRAU (KÖNIGIN)
Juliana Wagner
Die TOCHTER (PRINZESSIN NELE)
Natalia Voskoboynikova
Der SOHN (PRINZ CREO genannt Creophilus Maxillosus )
Jan Hofmann
Die MUTTER (GÖTTIN KYBELE)
Julia Karl
LEIBWACHE DER KÖNIGIN
Boshi Nawa
Licht: Simon Kwame | Musik: Salvatore Sciarrino, George Crumb, Sofia Gubaidulina, G.P. Telemann Sonny Sharrock, Queen, Rose Tattoo | live: József Iszlai | Kostüm: Emese Kasza, Kristóf Szabó | Bühnenbild: Kristóf Szabó, Boshi Nawa | Choreografie: Kristóf Szabó, Material: Die Performer*innen | Off-Stimmen: Julia Karl, Markus Mies | Schauspiel/Move: Maximilian von Mühlen, Caspar Pop, Juliana Wagner | Performance: Boshi Nawa | Tanz & Gesang: Natalia Voskoboynikova | Sound-Art: József Iszlai | XR- & 3D-Video-Art: Ivó Kovács | Buch, Regie: Kristóf Szabó
Kooperation: Orangerie Theater, Köln
Gefördert durch: Kulturamt der Stadt Köln, LVR, Fonds Darstellende Künste Neustart Kultur