Eine Überschreibung nach Motiven von Pippi Langstrumpf von Astrid Lindgren
Nichts ist beständig, alles ist fluide, brüchig, latent. Die Menschen sind gefangen zwischen Normerfüllung und der Auflösung altbekannter Werte und Sicherheiten. Als Topist:innen versuchen wir das zu gestalten, was ist, der Welt, der Gesellschaft, dem persönlichen Leben einen Sinn zu geben und Veränderung herbeizuführen.
In einem aufreibenden Kampf versucht eine Gruppe junger Menschen sich und ihre Umwelt einzuordnen, kämpfen, ringen, feiern und fluchen gegen Normen und gesellschaftliche Missstände und werden
doch immer wieder auf sich und ihre eigenen persönlichen Wunden und Geschichten zurückgeworfen.
Dabei versucht jede:r, mit der Welt zurechtzukommen, will Teil einer Gruppe sein und gleichzeitig immer auch
seine:ihre eigene Besonderheit und Individualität betonen, um sich von der Gesellschaft abzugrenzen. Dabei geht es immer um die Frage: Wann gehöre ich dazu und wann nicht?
Ist das Prinzip Pippi „Wir machen uns die Welt, wie sie uns gefällt“ als individualistisches Heilsversprechen, das durch die westliche Welt wabert, nicht mehr als eine hohle Phrase, die in Wahrheit eine egozentrierte,
zersplitterte, pseudoindividualisierte Gesellschaft produziert, in der vermeintlich alles möglich ist? Ist ein revolutionärer Geist in dieser zersplitterten Welt noch möglich und wie lässt er sich entfachen?
Das Prinzip Pippi – Oder das latente Manifest untersucht anhand von Motiven aus Astrid Lindgrens Pippi
Langstrumpf, wieviel Pippi, Annika und Thomas in uns allen steckt und für welche gesellschaftlichen Prinzipien Pippi, die Villa Kunterbunt, Frau Prysellius, Herr Nilsson, die Polizisten oder der Starke Alfons stehen und welche Normen durch sie an das Individuum formuliert werden.
Von und mit: Lasse Claßen, Elena Fellisch, Nadine Kohne, Franziska Linne, Elias Streit / Regie, Text, Ausstattung: Daniel Schüßler, Dramaturgie und Text: Dorothea Förtsch, / Choreogrifische Unterstützung: Lena Visser, Regieassistenz: Ricarda Clahsen und Enya Becirevic / Licht: Simon Kwame, Ton: Tobias Zimmermann
Eine Kooperation mit der internationale filmschule köln GmbH