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Mi 05.10.2022

21:00
Ausverkauft

LINIA MAN­NER­GE­I­MA

Datum

05. Okt 2022
Vergangen

KON­ZERT

In ukrai­ni­scher Spra­che mit deut­scher Übertitelung.

Der Schrift­stel­ler und Musi­ker Ser­hij Zha­dan gehört zu den bekann­tes­ten Ver­tre­tern der Gegen­warts­li­te­ra­tur in der Ukrai­ne, der bereits vor dem Ukrai­ne­krieg in Deutsch­land zu den bekann­ten Schrift­stel­lern zähl­te. Mit sei­nem eige­nen Erzähl­ton, der lyri­sche Beschrei­bun­gen mit einer rasan­ten Spra­che kom­bi­niert, ist die Musik als Ein­fluss in sei­nen Tex­ten stets prä­sent, wie z.B. in sei­nem 2012 erschie­ne­nen Roman „Die Erfin­dung des Jazz im Donbass“.

Neben sei­nen mehr­fach aus­ge­zeich­ne­ten Roma­nen, Gedich­ten und Essays schreibt er auch Song­tex­te für Rock­bands und tritt selbst als Sän­ger auf. Gemein­sam mit den Musi­kern Oleh Kad­a­nov und Yev­hen Tur­chy­n­ov grün­de­te er 2017 die Band „Linia Man­ner­ge­i­ma“, des­sen Name auf die fin­ni­sche Ver­tei­di­gungs­li­nie gegen die Sowjet­uni­on ver­weist. Die Songs der Band erzäh­len von den Miss­stän­den, der Des­il­lu­sio­nie­rung und den Schwie­rig­kei­ten in sei­ner Hei­mat. Sei­ne Tex­te han­deln von Krieg und Lie­be und ver­deut­li­chen, wie Men­schen in der Ukrai­ne trotz aller Gewalt ver­su­chen, ein unab­hän­gi­ges, von Frie­den und Frei­heit bestimm­tes Leben zu führen.

Die poli­ti­schen und sozia­len Ent­wick­lun­gen sei­ner Hei­mat spie­geln sich in Zhadans Werk wider: Anfangs befass­te sich der Schrift­stel­ler ins­be­son­de­re mit der Umbruch­zeit nach dem Zer­fall der Sowjet­uni­on, in jün­ge­ren Tex­ten mit der Kon­fliktund Kriegs­re­gi­on Don­bass. Nach dem Angriff Russ­lands mel­de­te sich der Autor auch in deut­schen Medi­en zu Wort und berich­te­te über die Lage vor Ort.

Zha­dan enga­giert sich seit meh­re­ren Jah­ren mit sozia­len und kul­tu­rel­len Pro­jek­ten in der Ost­ukrai­ne, woher er stammt. Nun lebt und arbei­tet er in Char­kiw, orga­ni­siert dort Kon­zer­te in U‑Bahn-Schäch­ten, in Kran­ken­häu­sern, für das Mili­tär, ret­tet Men­schen aus umkämpf­ten Vier­teln, liest Gedich­te und ver­teilt Hilfs­gü­ter in den Städ­ten. Für sein künst­le­ri­sches Werk sowie für sei­ne huma­ni­tä­re Hal­tung, mit der er sich den Men­schen im Krieg zuwen­det und ihnen unter Ein­satz sei­nes Lebens hilft, wird er in die­sem Jahr mit dem Frie­dens­preis des Deut­schen Buch­han­dels ausgezeichnet.

Band:
Ser­hij Zha­dan (voice), Oleh Kad­a­nov (gui­tar, voice), Yev­hen Tur­chy­n­ov (gui­tar)

 

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