Ein poli­ti­scher Sto­rytel­ling-Work­shop zu Klas­se, Klas­sis­mus und Kultur

Ort: Im Frei­es Werk­statt Thea­ter
Teil­nah­me:
kos­ten­los
Spra­chen:
Deutsch & Eng­lisch
Anmel­dung: 
s‑f@uni-koeln.de

Seit der Pan­de­mie darf man end­lich wie­der über Klas­sis­mus und die Klas­sen­ge­sell­schaft spre­chen. Fak­tisch geän­dert hat das zwar noch nichts an den poli­ti­schen Ungleich­hei­ten, öko­no­mi­schen Unge­rech­tig­kei­ten und der all­ge­gen­wär­ti­gen sozia­len Gewalt im real­exis­tie­ren­den Kapi­ta­lis­mus. Aber die Hoff­nung stirbt ja bekannt­lich zuletzt!

Und vor allem sehen wir seit­dem in unter­schied­li­chen Sek­to­ren, Bran­chen und Fel­dern neu­en Mut von Arbeiter:innen auf­kei­men, sich gegen die bestehen­den Ver­hält­nis­se zur Wehr zu set­zen und sich zu orga­ni­sie­ren. Auch in der Kul­tur wer­den die Stim­men end­lich lau­ter, die nicht nur nach Zugang für alle rufen, son­dern auch die Miss­stän­de im Kul­tur­be­trieb anklagen.

In die­sem Sto­rytel­ling-Work­shop wer­den wir uns zunächst mit den Grund­la­gen von Klas­sis­mus und Klas­se im Kul­tur­be­trieb beschäf­ti­gen, bevor wir in per­for­ma­ti­ven Sto­rytel­ling-Übun­gen auf die Büh­ne gehen, um unse­re Geschich­ten und Gefüh­le der poli­ti­schen Ohn­macht in poli­ti­sche Hoff­nung zu trans­for­mie­ren, die nicht nur uns selbst eine Stim­me gibt, son­dern auch bei Men­schen Gehör fin­den kann, die von der Kul­tur­welt sel­ten ange­spro­chen und erreicht werden.

Der Work­shop rich­tet sich sowohl an Inter­es­sier­te aus den Dar­stel­len­den und Per­for­ma­ti­ven Küns­te als auch aus ande­ren Kunst- und Kul­tur­spar­ten, die sich klas­sen­kämp­fe­risch für gerech­te Arbeits­be­din­gun­gen in der Kul­tur und für Kul­tur­räu­me für Men­schen schaf­fen möch­ten, die dort sonst in der Regel nichts zu suchen haben. 

Vor­aus­ge­setzt wird die Bereit­schaft, sich in einem sog.‚ “bra­ve space‘” mit den per­sön­li­chen Erfah­run­gen, Geschich­ten und Gefüh­len aus­ein­an­der­zu­set­zen und mit die­sen in gemein­sa­men Übun­gen für poten­zi­el­le zukünf­ti­ge künst­le­ri­sche Pro­jek­te, digi­ta­le Kam­pa­gnen und poli­ti­sche Bewe­gun­gen zu experimentieren.

Work­shop­lei­tung
Georg Blo­kus, gebo­ren 1987 in der Nähe der pol­ni­schen Soli­dar­nosc-Stadt Dan­zig, ist Direk­tor des Ber­li­ner Büros von Euro­pean Alter­na­ti­ves, das vor allem die School of Trans­na­tio­nal Orga­ni­zing betreibt – eine Gras­wur­zel­schu­le für poli­ti­sche Aktivist:innen, zivil­ge­sell­schaft­li­che Orga­ni­sa­tio­nen, Gewerkschaftsorganizer:innen, poli­ti­sche Künstler:innen, migran­ti­sche Com­mu­ni­ties und sozia­le Bewe­gun­gen, die nach Fähig­kei­ten und Werk­zeu­gen für den Auf­bau der nächs­ten Gene­ra­ti­on von Bewe­gun­gen und Orga­ni­sa­tio­nen suchen. Georg ist aus­ge­bil­de­ter Psy­cho­lo­ge und arbei­tet seit meh­re­ren Jah­ren euro­pa­weit als poli­ti­scher Bera­ter, Bewe­gungs­bild­ner und Doku­men­tar­thea­ter­ma­cher mit pro­gres­si­ven Pionier:innenen und Orga­ni­sa­tio­nen zusammen. 

ENG­LISH
Sin­ce the pan­de­mic, we are final­ly allo­wed to talk about clas­sism and class socie­ty again. In fact, this has not yet chan­ged the poli­ti­cal ine­qua­li­ties, eco­no­mic inju­s­ti­ces and the omni­pre­sent social vio­lence in real capi­ta­lism. But as we all know, hope dies last! And abo­ve all, sin­ce then we see new cou­ra­ge of workers in dif­fe­rent sec­tors, indus­tries and fields to defend them­sel­ves against the exis­ting con­di­ti­ons and to orga­ni­ze. In cul­tu­re, too, voices are final­ly get­ting lou­der that not only call for access for all, but also denoun­ce the grie­van­ces in the cul­tu­ral sector.

In this sto­rytel­ling work­shop, we will first explo­re the fun­da­men­tals of clas­sism and class in the cul­tu­re indus­try befo­re taking to the stage in per­for­ma­ti­ve sto­rytel­ling exer­ci­s­es to trans­form our sto­ries and fee­lings of poli­ti­cal power­less­ness into poli­ti­cal hope that not only gives voice to our­sel­ves, but can also be heard by peo­p­le who are rare­ly addres­sed or rea­ched by the cul­tu­ral world.

The work­shop is aimed at inte­res­ted peo­p­le from the per­forming and per­forming arts as well as from other art and cul­tu­re sec­tors who want to enga­ge in class strugg­le for just working con­di­ti­ons in cul­tu­re and for crea­ting cul­tu­ral spaces for peo­p­le who other­wi­se usual­ly have no busi­ness there. 

A pre­re­qui­si­te is the wil­ling­ness to enga­ge with per­so­nal expe­ri­en­ces, sto­ries and fee­lings in a so-cal­led ‘bra­ve space’ and to expe­ri­ment with the­se in joint exer­ci­s­es for poten­ti­al future artis­tic pro­jects, digi­tal cam­paigns and poli­ti­cal movements.

Work­shop lea­der
Georg Blo­kus, born in 1987 near the Polish Soli­dar­nosc city of Gdansk, is the direc­tor of the Ber­lin office of Euro­pean Alter­na­ti­ves, which pri­ma­ri­ly runs the School of Trans­na­tio­nal Orga­ni­zing – a grass­roots school for poli­ti­cal acti­vists, civil socie­ty orga­niza­ti­ons, trade uni­on orga­ni­zers, poli­ti­cal artists, migrant com­mu­ni­ties and social move­ments loo­king for skills and tools to build the next gene­ra­ti­on of move­ments and orga­niza­ti­ons. Georg is a trai­ned psy­cho­lo­gist and has been working for seve­ral years across Euro­pe as a poli­ti­cal con­sul­tant, move­ment buil­der and docu­men­ta­ry thea­ter maker with pro­gres­si­ve pioneer:ers and organizations.