Vorstellungen
- 19:00 - 20:00
- HÄTTEN SIE VON SICH AUS DIE FAMILIE ERFUNDEN?
HÄTTEN SIE VON SICH AUS DIE FAMILIE ERFUNDEN?
„Hätten Sie von sich aus die Familie erfunden?“ ist eine Recherche an zwei Orten: Straße und Studio. Vor dem Hintergrund der Werbung für die Familie im Bundestagswahlkampf 2017 beginnen Artmann&Duvoisin in ihrer Nachbarschaft eine Auseinandersetzung damit, was die Familie leistet und für wen, und ob sie vielleicht einmal eine Pause machen sollte – über die scheinbare Notwendigkeit und die Tücken von Zugehörigkeit. Auf der Bühne stellen sie Verwandtschaft her: Sie nutzen ihr Wissen um das Herstellen und Mitteilen körperlicher Zustände, um unsere körperlichen Beschaffenheiten einander anzunähern und symbiotisch zu verknüpfen.
Ein Trampolin als „Burg des Hinterhofs“ wird zur Zentrale einer physischen Verhandlung von familiären Konzepten und löst gleichzeitig jedes Statement in Hüpfen auf. Das Bühnengeschehen wird begleitet von situativen Filmaufnahmen von Ale Blachlechner aus deren Recherche in Köln-Mülheim und in den Wohnungen verschiedener Trampolinbesitzer*innen in Köln.
Elsa Artmann und Samuel Duvoisin forschen an Wegen der gemeinsamen Komposition in einer Übertragung der Mittel zwischen Tanz und Malerei. Mit ihrem Herangehen, das den Umgang miteinander als zentralen kompositorischen Antrieb nutzt, blicken sie auf Konzepte von Gemeinschaft, die unser politisches Klima prägen – insbesondere Kleinfamilie und Nachbarschaft. Sie nutzen dabei ihre gegenseitige Gesellschaft als Ort der Befragung persönlicher Konzepte und Erfahrungen von Familie, Herkunft und Nachbarschaft. Ihre Ausbildung erhielten sie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig und am Zentrum für Zeitgenössischen Tanz Köln.
Choreografie+Konzept: Elsa Artmann und Samuel Duvoisin
Tanz: Diana Treder, Kelvin Kilonzo, Anne-Lene Nöldner, Elsa Artmann und Samuel Duvoisin
Video: Ale Bachlechner
Grafik: Ondine Pannet
Foto: Peter Haas