Unsere Identität ist das Ergebnis eines ständig neu ausbalancierten Wechselspiels zwischen Selbsterkenntnis und Selbstgestaltung. Nur einen kleinen Teil des Bildes, das wir von uns selbst haben und wie wir von anderen wahrgenommen werden, können wir selbst beeinflussen.
Wo gehören wir dazu? Wovon grenzen wir uns ab? Welche Teile unserer Identität wollen oder müssen wir verstecken? Welche in ein anderes Licht rücken? Und wie können wir die dadurch immer neu entstehenden Lücken füllen?
Mit diesen und anderen Fragen sind die Figuren der Theaterperformance Der blinde Fleck konfrontiert, während sie auf unterschiedliche Weisen versuchen, aus zufälligen Ausgrabungsfunden die Kultur und Geschichte eines seltsamen vergessenen Volkes für eine Museumsausstellung zu rekonstruieren.
„Kann man, ohne sich zu erinnern, eine Identität haben?“
Nikos Konstantakis: “Das ist die Hauptfrage des Stücks. Wenn jemand einen Schlaganfall hat und plötzlich nicht mehr seine Muttersprache verstehen kann, stattdessen eine andere Sprache spricht, ist das dann noch dieselbe Person wie vorher oder wird sie zu jemand anderem? Und wenn ich morgen nach Norwegen auswandere, meinen Namen ändere und versuche meine Erinnerungen zu löschen, bin ich dann trotzdem noch Nikos? Diese Frage zu beantworten ist kompliziert und spannend.”
(aus dem Interview mit Nikos Konstantakis zu seinem neuen Stück „Der blinde Fleck“ auf Koelner.de)
Das ganze Interview lesen Sie hier: